Sozialerziehung

Sozialerziehung

Sozialerziehungskonzept im Inklusiven Luise-Kiesselbach-Haus

Auf der Basis der Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall B. Rosenberg findet für unsere Vorschulkinder wöchentlich einmal das Projekt Giraffentraum statt.

Für unsere 3. und 4. Klässler gibt es das Angebot, sich für die Ausbildung als Friedensstifter oder Friedensstifterin zu bewerben.

Ziel ist, wesentliche Basiskompetenzen zu vermitteln und zu fördern:

  • das Selbstbewusstsein der Kinder zu stärken, vor allem für Stress- und Krisensituationen
  • die Fähigkeit zur Kommunikation fördern
  • die Fähigkeit des sozialen Umgangs fördern
  • Möglichkeiten zur Konfliktfähigkeit vermitteln
  • Sprachkompetenzen fördern
  • Empathie erlernen, die Fähigkeit entwickeln, sich in andere Personen hineinzuversetzen
  • sich ein Bild von den eigenen Motiven und Gefühlen machen und das eigene Handeln verstehen
  • eigene Eindrücke im Gespräch mit dem Gegenüber überprüfen

Giraffentraum:

Wir beschäftigen uns mit genauem Beobachten, aktivem Zuhören, Gefühlen, Bedürfnissen und Bitten.

Dies geht spielerisch über eine Geschichte, die speziell für Vier- bis Siebenjährige entwickelt wurde. Eine Babygiraffe verläuft sich zu uns in den Kindergarten und die Kinder kümmern sich nun die nächsten Monate liebevoll um das Giraffenbaby.

Zusammen mit der kleinen Giraffe lernen, erfahren und erleben sie:

  • was genaues Beobachten ist durch Spiele, Lieder, malen, fotografieren, Rollenspiele, Pantomime etc.
  • Sie lernen wie man aktiv zuhört, indem man nachfragt, wenn man etwas nicht verstanden hat oder auch wiederholt, was man verstanden hat.
  • Wir lernen eine Vielfalt von Gefühlen. Gefühle benennen fällt den Kindern anfangs schwer. Wenn man fragt „Wie geht es dir?“ kommt als Antwort meist entweder gut oder schlecht.

Durch Lieder, Pantomime, Rollenspiele, Erzählen von eigenen Erfahrungen erleben die Kinder verschiedenste Gefühle und können sie mit der Zeit immer besser benennen, z.B.: ärgerlich, wütend, traurig, hilflos, mutlos, stark, fröhlich, lustig, mutig, einsam.

Im nächsten Schritt erfahren die Kinder, dass jeder Mensch Bedürfnisse hat und dass sogar jeder die gleichen Bedürfnisse hat. Zuerst sprechen wir über die Grundbedürfnisse ausgehend von der Babygiraffe. Was braucht sie: „Schlaf, Essen, Trinken, Kuscheln und dass sich jemand um sie kümmert“.

Darauf aufbauend lernen die Kinder, dass jeder auch soziale und individuelle Bedürfnisse hat, wie z.B. Freundschaften, Sicherheit, Liebe, Hilfe, Trost u.v.a.

Im letzten Schritt sprechen wir über Bitten: Wenn ich weiß, was ich brauche, ist es wichtig, das dem anderen mitzuteilen.

Wir lernen eine Bitte auszusprechen:

„Pass doch auf!“, besser: „Bitte, geh vorsichtig an meinem gebauten Turm vorbei, damit er nicht umfällt!“, oder

,,Hey, das ist mein Stift!“, besser: „Frag mich bitte, bevor du meinen Stift nimmst!“,

und erfahren, dass auf eine Bitte auch ein Nein folgen kann.

In einer Stunde besuchen uns die Friedensstifterinnen und Friedensstifter und erzählen von ihrer Aufgabe. Die Kindergartenkinder merken nun, dass sie im Giraffentraum vieles gelernt haben, was die größeren Schülerinnen und Schüler kennen und anwenden, z.B. in der Giraffenecke.

Ausbildung zum Friedensstifter und Friedensstifterin:

Jedes Jahr bewerben sich viele 3. und 4.Klässler für die Ausbildung. Die Ausbildung dauert ein halbes Jahr lang und wie im Giraffentraum geht es um BEOBACHTUNG, GEFÜHLE, BEDÜRFNISSE und BITTEN. Am Ende der Ausbildung schreibt jeder einen Test über das Gelernte und schlichtet einen Konflikt zur „Probe“. Nun werden die neuen Friedensstifter und Friedensstifterinnen ganz offiziell in einer Kinderkonferenz mit allen Kindern in ihr Amt eingeführt.

In der Giraffenecke schlichten die Schüler mit Hilfe von Symbolkarten Konflikte. Nach und nach lernen die Kinder, sich aufrichtig auszudrücken, was sie wirklich bewegt (Gefühle und Bedürfnisse) und im zweiten Schritt zu hören, was den Konfliktpartner bewegt. Ein Redestab hilft dabei, dem Kind zuzuhören, das gerade spricht. Wenn sich beide Konfliktpartner gut hören konnten, führt dies weg von Bewertung und dem Gegeneinander und hin zum Verstehen. Wichtig ist am Schluss eine Bitte zu äußern: Was möchte ich, dass der andere das nächste Mal tut. „Bitte stelle dich das nächste Mal in der Reihe hinten an.“

Stimmen der Friedensstifter und Friedensstifterinnen:

„Ich bin Friedensstifter geworden, weil ich dabei viel gelernt habe, zum Beispiel, dass Gefühle nichts Schlechtes sind. Im Gegenteil sie zeigen uns, was bei uns los ist und was wir brauchen. Wenn ich hilflos bin, brauche ich Hilfe. Wenn ich traurig bin, brauche ich Trost oder Unterstützung.“

„Ich bin Friedensstifter, weil ich mithelfen will, dass es bei uns und überall weniger Streit gibt.“

„Ich finde es toll, Friedensstifter zu sein. Mir macht es sehr viel Spaß, Konflikte zu schlichten. Die Friedensstifter helfen mit, dass es allen an der Schule und im Hort gut geht.“

„Wir Friedensstifter und Friedensstifterinnen freuen uns, wenn unsere Mitschüler zu uns Vertrauen haben und zu uns kommen, um einen Streit zu schlichten.“

Integratives Kinderhaus Kleeblatt

Weilheimer Str. 20
Telefon 089 / 71 007 552

Integrative Kinderkrippe Kleeblatt

Situlistr. 80
Telefon 089 / 1893563-10

Kinderhaus am Westpark

Am Westpark 8a und 8c
Telefon 089 / 55296700-100

Inklusives Luise-Kiesselbach-Haus

Garmischer Straße 241
Telefon 089 / 71007-609