Garten

„Die Ernte ist der Lohn der Mühe“ – unser Schulgarten

JAHRESZAHL/DATUM wurde unser neues Schulgebäude gebaut und das Außengelände angelegt. Dabei war uns allen sehr wichtig, dass das vorhandene Gelände und die vorher bestehende Natur (Wiese, Wäldchen, Baumbestand) in ihrem Ursprung möglichst erhalten bleiben und den Kindern nahegebracht werden kann. Im Zuge der Planung wurde dabei auch ein Teil als Schulgarten eingezäunt und u.a. mit Hochbeeten versehen. Unser Schulgarten umfasst ein Gelände von ca. 250 m².

Unser Ziel war nun, dass unsere Schüler mit allen Sinnen erleben, begreifen und entdecken, die Umwelt beobachten, neugierig werden und mehr über die Zusammenhänge der Natur erfahren. Außerdem wollten wir die Sitzgelegenheit mit Tisch im Schulgarten für Anschauungen, Beobachtungen und Besprechungen nutzen.

Planung und Umsetzung:

Die Kinder überlegten gemeinsam „was“ und „wie“ unser Schulgarten bepflanzt werden soll. Sie erstellten einen Gartenplan, in dem genau eingezeichnet ist, wo welches Gemüse gepflanzt wird wie Kartoffel, Bohnen, Zucchini, Gurken, Paprika, Tomaten, Kürbis, Kohlrabi. Natürlich durften ein „Pizzagarten“ (Kräuter) und ein „Feengarten“ (wilde Blumen für die Insekten) nicht fehlen.

Zur Bewässerung benutzen wir einen Steintrog, der von den Schülern mit einem Wasserschlauch befüllt werden muss, da wir leider keinen Wasseranschluss haben. Danach entnehmen sie das Wasser mit Gießkannen zum Gießen der Pflanzen. Damit das Wasser nicht so schnell „umkippt“, haben Väter gemeinsam mit Kindern eine Solarpumpe gebaut und installiert. Das tägliche Gießen der jungen Pflänzchen gehört zu den Aufgaben der Kinder, die das besonders gerne übernehmen.

Für unsere tierischen Besucher baute ein Vater mit seinem Sohn extra für den Schulgarten ein Insektenhotel. Deshalb wünschten sich die Kinder einen Feengarten mit vielen verschiedenen Blumenarten. Diese „Insektenweide/Bienenbeet“ bewahrt und fördert die biologische Vielfalt. Täglich sehen die Kinder verschiedene Schmetterlinge, Insekten und Bienen. Außerdem besucht uns im Herbst immer ein Igel, der in unserem Igelhaus überwintert.

Fächerübergreifendes Einbinden:

Sowohl am Vormittag während der Schulzeit, als auch am Nachmittag während der Hortzeit haben die Kinder die Möglichkeit sich im Schulgarten aufzuhalten, als auch sich an der Arbeit daran zu beteiligen. Eine wöchentliche Gartenstunde (im Rahmen des Heimat- und Sachunterrichtes) wurde dafür extra eingerichtet, in der jede Woche eine Unterrichtsstufe vormittags dabei im Garten tätig ist. Die Kinder arbeiten in dieser Stunde angeleitet von einer Horterzieherin und unterstützt durch die unterrichtende Lehrkraft aktiv im Garten:
Sie setzen Pflanzen ein, säen Saatgut, düngen und halten ihn in Stand, in dem sie „Unkräuter“ entfernen, beschneiden, gießen. Sie lernen die Pflanzen und ihre Nutzung kennen. Sie beobachten ihre tierischen Bewohner aus der Nähe. In den letzten Stunden wurde das Element Erde vertieft behandelt und begriffen, ein Regenwurmhotel eingerichtet und das Thema „Unkraut“ behandelt. Weiterhin wurden Feuerbohnen im Unterricht der 2. Klasse vorgezogen, deren Wachstum behandelt (Heimat- und Sachunterricht und Deutschunterricht) und diese dann im Schulgarten von den Schülern als „Bohnentipi“ ausgepflanzt.
Im Sommer/Herbst werden dann die „Früchte“ des Gartens geerntet, besprochen, natürlich auch probiert und im Unterricht vertiefend behandelt (Deutsch-, Heimat- und Sach-, Religionsunterricht). In der Hortzeit werden die geernteten Sachen verarbeitet, damit gekocht und gebacken. Es wurde Zitronenlimonade und Kräutertee gekocht, Zucchinibratlinge gebraten, Kürbissuppe gekocht und Pommes aus selbst geernteten Kartoffeln hergestellt. Aus den Früchten unseres Kirschpflaumenbaumes wurden viele Gläser Marmelade gekocht.

Beim letzten Sommerfest konnten die Kinder dann einen „Bio-Stand“ errichten und ihre reichliche Ernte verkaufen (Bezug Mathematikunterricht). Die Einnahmen von 135 Euro kamen wieder der Neubepflanzung des Gartens zu Gute.

Weitere Themen, die schon anhand des Schulgartens thematisiert wurden sind der „Marienkäfer“, „Von der Raupe zum Schmetterling“ und „Kräuter im Garten“. Ein weiteres Projekt das in Planung ist, ist das Thema „Müll“, bei dem die Kinder einen Mülltest im Garten durchführen sollen. Hierbei sollen die Kinder unterschiedlichen Müll aus verschiedenen Materialien eingraben und nach einem Monat kontrollieren, was damit passiert ist.

Kooperation mit Eltern, Nachbarschaft und ehrenamtlichen Mitarbeitern, Öffentlichkeitsarbeit:

Wir freuen uns immer wieder, dass wir an Veranstaltungen, zu denen die Familien und Freunde der Kinder des Hauses herzlich eingeladen sind, unser Schulgelände und den Schulgarten präsentieren können. Eine gute Gelegenheit dafür bietet das alljährliche Sommerfest.

Eine wichtige und sehr erfolgreiche Veranstaltung war die „72-Stunden-Aktion“, bei der Klassen aus der Nachbarschule, Kindergarten, Mittagsbetreuung und Jugendgruppen der angrenzenden Gemeinde St. Heinrich zusammen mit unseren Hort- und Kindergartenkindern ein etwa vier Meter hohes Tipi auf dem Schulgelände im Wäldchen unseres Hauses errichtetet haben. Die Kinder und Jugendlichen bemalten dabei die Zeltplane, rodeten den Platz in unserem Wäldchen und pflanzten Weiden vor dem Zelteingang.

Zusätzlich fand für die Gäste an diesem Tag (u.a. für Kardinal Reinhard Marx) eine Schulgartenführung statt.

Einmal im Jahr findet zusammen mit allen Eltern und Familien der „Gartentag“ statt, an dem der Garten von allen gemeinschaftlich hergerichtet wird. Es wird gegraben, gepflanzt, eingesetzt und gegossen und anschließend mit einem Picknick gefeiert.

Eine Besonderheit war der Kräuterstand, bei dem die Kinder den Geruch einer Pflanze wie Lavendel, Salbei, Melisse erkennen und Bildern zuordnen sollten. Die Kräuter und Pflanzen stammten alle aus unserem Garten.

Weiterhin konnten wir für unsere Arbeit im Garten zwei ehrenamtliche Helfer gewinnen, die jede Woche kommen und uns unterstützen (sie gießen, verschönern die Gartenwände, ernten und kochen Marmelade…).

Sehr dankbar sind wir über die finanzielle und beratende Unterstützung der Firma Seebauer, einem Gartencenter in München. Mit ihrer Hilfe durch Sachspenden konnten wir Arbeitsmaterial für die Kinder anschaffen und die Idee einer Solarpumpe umsetzen.

Der Bericht wurde von Barbara Friedlein in Zusammenarbeit mit Inga Baumbach und Nailja Shakirova erstellt.

Integratives Kinderhaus Kleeblatt

Weilheimer Str. 20
Telefon 089 / 71 007 552

Integrative Kinderkrippe Kleeblatt

Situlistr. 80
Telefon 089 / 1893563-10

Kinderhaus am Westpark

Am Westpark 8a und 8c
Telefon 089 / 55296700-100

Inklusives Luise-Kiesselbach-Haus

Garmischer Straße 241
Telefon 089 / 71007-609