Medien

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„Klappe-die Erste – Film läuft“
Medienkompetenz in den Kinderhäusern der IKF GmbH

Zwei unserer Kindertageseinrichtungen, das inklusive Luise-Kiesselbach-Haus und das Kinderhaus Am Westpark, sind  „Medienkompetenzzentren“ für unsere jüngsten Teilnehmenden.

Das inklusive Luise-Kiesselbach-Haus ist eine Einrichtung für insgesamt 100 Kinder (Kindergarten, Schule und Hort), in dem ein Drittel der Kinder einen sonderpädagogischen Förderbedarf hat. Grundsätzlich steht jedes Angebot allen Kindern, ob mit oder ohne Behinderung, offen – das bedeutet gelebte Inklusion im Alltag.

Im Kinderhaus Am Westpark werden insgesamt bis zu 173 Kinder in Krippe, Kindergarten und Hort betreut. Aufgrund der Vielzahl an Herkunftsländern und Nationalitäten der Kinder und ihrer Familien ist ein interkulturelles Miteinander gelebte Realität.

Das Luise-Kiesselbach-Haus hat zwei Jahre lang (2018-2020) als eine von 100 bayernweiten Einrichtungen beim Modellversuch „Medienkompetenz in der Frühpädagogik“ des Instituts für Frühpädagogik teilgenommen. In dieser Zeit wurde die Einrichtung von einem Mediencoach begleitet und sowohl durch regelmäßige Inhouse-Schulungen des Personals als auch durch Projektbegleitung bei Aktionen mit den Kindern unterstützt.

Das Kinderhaus Am Westpark wiederum hat von Oktober 2021 bis Juni 2022 an der „Kita.Digital“- Kampagne des bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales teilgenommen. Ziel des Projektes kita.digital ist es, durch Begleitung von Medien-Coaches und Onlineangeboten die Medienpädagogik in der Kita zu verankern.

„(…) Gemäß des Bildungsauftrages, wie er bereits in der Ausführungsverordnung zum BayKiBiG und im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan verankert ist, gewinnt die Medienbildungsauftrag von Kindertageseinrichtungen an Bedeutung und Gewicht. Es ist eine wichtige und zeitgemäße Kita-Aufgabe, die veränderten Lebenswelten von Familien und Kindern in die pädagogische Arbeit einzubeziehen und sich der Verantwortung, Kinder schon sehr früh entwicklungsangemessen auf einen eigenverantwortlichen Umgang mit Medien vorzubereiten, mit Nachdruck zu stellen. Bereits junge Kinder sind dabei zu unterstützen, sich in einer komplexen Medienwelt zurechtzufinden. (…).“[1]

Im Folgenden möchten wir kurz aufzeigen, wie in unseren Einrichtungen der Medienbildungsauftrag umgesetzt und die Chancen digitaler Medien auch für unsere mittelbaren pädagogischen Aufgaben genutzt werden.

Es gibt viele Möglichkeiten, Medien in den pädagogischen Alltag von Kindertageseinrichtungen zu integrieren. Dabei sollen vorhandene Strukturen und Ressourcen im Großen und im Kleinen genutzt und Alltagsinteressen der Kinder aufgegriffen werden. Medien lassen sich zudem zur Unterstützung verschiedener Angebote nutzen und stehen dabei nicht immer primär im Vordergrund. Das oberste Ziel ist die Fähigkeit, Medien zweckbestimmt und kreativ zu nutzen und damit eigene Werke zu erstellen.

Kindern wird durch Medienangebote ermöglicht,

  • die Vielfalt der verschiedenen Medien kennenzulernen.
  • die Funktion und den Nutzen von Medien zu erfahren.
  • den Umgang mit Medien zu üben.
  • eigene Welterfahrungen medial zu ergänzen.
  • Gefahren des Missbrauchs und der Manipulation zu erkennen.
  • sich eine eigene Meinung zu bilden.
  • ihre Medienerfahrungen, die sie außerhalb der Kita machen, zu verarbeiten.

Intelligentes Risikomanagement beim Medieneinsaz:

Dies erfolgt mit dem Ziel, Kinder auf einen souveränen Umgang mit Medien sowie einer kritischen Haltung hinsichtlich des Medienkonsums vorzubereiten.

Qualitätskriterien und Leitlinien beim Einsatz digitaler Medien in der pädagogischen Arbeit:

Medien und deren Inhalte sollten von Kindern auf vielfältige Weise erlebt und verarbeitet werden: Sprechen, Singen, Tanzen, Malen und Basteln mit und über Medien, das Integrieren von Medienerfahrungen und Mediengeräten in das Spiel, eigenständiges Medienhandeln und der Austausch über spezifische Meinungen, Gewohnheiten und Verständnisse sind wichtige Bestandteile der Medienkompetenzstärkung.

Medienpädagogische Angebote werden freiwillig gestaltet, die Kinder können entsprechend ihren jeweiligen Bedürfnissen, Stimmungen und Interessen selbst eine Wahl treffen und aus eigener Motivation heraus teilnehmen. Somit werden Eigenständigkeit, Entscheidungsfähigkeit und auch das Erkennen individueller Vorlieben gefördert.

Die Gestaltung von Lern- und Spielangeboten zur Medienkompetenzstärkung in Kleingruppen ermöglicht es den Pädagoginnen und Pädagogen, sich dem einzelnen Kind individuell zuzuwenden und direkt an die persönlichen Medienerfahrungen und -erlebnisse der Kinder anzuknüpfen.

Die von uns zur Verfügung gestellten Medieninhalte werden den Kindern ausführlich erklärt und aufgezeigt, somit sind sie in der Lage die Medieninhalte wahrzunehmen und zu verstehen. Aus diesem Grund benutzen wir nur ausgewählte Apps und Programme, mit denen wir den Kindern einen Rahmen vorgeben.

Wir verbinden den Einsatz von Tablets mit anderen Angeboten und nutzen diese als Begleitinstrument (Filmen, Fotografieren, Dokumentieren).

Wir nutzen digitale Medien nicht nur, um zu „spielen“, sondern auch als Lernhilfe, bspw. in den Lernwerkstätten oder der Vorschulerziehung.

Wir geben den Kindern sowohl die Möglichkeit sich selbstständig oder in Kleingruppen mit bestimmten Programmen auseinanderzusetzen. So entstehen Situationen, die zu Gesprächs- und Reflexionsprozessen führen. Nicht zu vergessen unterstützen und erleichtern digitale Medien die Umsetzung von Inklusion. Gezielt können sprachliche Barrieren durch den Einsatz von Bildkarten gemindert werden und das gemeinsame Arbeiten an Filmaufnahmen oder Medienprojekten baut sowohl sprachliche als auch kulturelle Barrieren ab.

Wir bieten den Kindern folgende digitale Medien:

Tablet, Kamera, Mikrofon, Lautsprecher, Mikroskop, Green Screen, Ozobots

Pädagogische Settings:

Es gelingt uns über einen alltagsintegrierten Medieneinsatz, vielfältige Verknüpfungen zwischen analoger und digitaler Welt herzustellen. Dadurch lernen die Kinder, dass digitale Medien nützliche, vielseitig verwendbare Werkzeuge sind, die man nach Gebrauch wieder weglegt.

Bildungspartnerschaft mit Eltern:

Die Eltern werden über die medienpädagogische Arbeit an Elternabenden und durch Elternbriefe informiert.

In regelmäßigen Abständen zeigen wir die entstandenen Filme, Dokumentationen, etc. der Kinder.

Eltern werden über die Kita-Info-App auf dem Laufenden gehalten.

Eine Elternbeirätin des inklusiven Luise-Kiesselbach-Hauses beschreibt es so: „Am Wertvollsten finde ich die Momente, wenn wir sehen, wie die Kinder wirklich lernen, die Medien als sinnvolles Werkzeug einzusetzen.“

Fazit:

Durch die Teilnahme an den jeweiligen Projekten sind beide Teams der Kinderhäuser in ihrer Medien- und medienpädagogischen Kompetenz so gestärkt, dass sie digitale Medien sicher und reflektiert für das Lernen der Kinder einsetzen können. Ein umfangreiches Medienkonzept wurde erstellt und es ist das Ziel, auch die anderen Kitas der IKF GmbH „medienfit“ zu machen.

[1] IFP-Homepage: https://www.ifp.bayern.de/projekte/curricula/Medienkompetenz.php (Abruf: 18.10.2019)

 

 

Integratives Kinderhaus Kleeblatt

Weilheimer Str. 20
Telefon 089 / 71 007 552

Integrative Kinderkrippe Kleeblatt

Situlistr. 80
Telefon 089 / 1893563-10

Kinderhaus am Westpark

Am Westpark 8a und 8c
Telefon 089 / 55296700-100

Inklusives Luise-Kiesselbach-Haus

Garmischer Straße 241
Telefon 089 / 71007-609